Bissanzeiger Grundangeln

Bisse im Blick

Wir erklären die besten Bissanzeiger zum Grundangeln

Die Aufgabe eines Bissanzeigers besteht darin, die Bewegungen des Fisches für uns erkennbar zu machen, wenn dieser den Köder nimmt und damit abzieht. Das ist wichtig, damit wir rechtzeitig auf den Biss reagieren können – zum Beispiel mit einem Anhieb. Als einfachste Variante dient uns die Rutenspitze als Bissanzeiger. Und damit fangen wir gleich mal an...

Bissanzeige über die Rutenspitze

Die Ruten steil aufgerichtet, die Schnüre gespannt – auf diese Weise wird meistens am Meer oder in fließenden Gewässern auf Grund geangelt. So können wir viel Schnur aus dem Wasser halten und dem Einfluss von Strömung und Wellenschlag entziehen. Beißt ein Fisch, wackelt die Rutenspitze. So einfach ist das.

Bissanzeige beim Feederangeln
Damit die Bisse gut auf die Spitze übertragen werden, solltest Du darauf achten, dass zwischen Schnur und Rutenspitze etwa ein 90-Grad-Winkel liegt.

Ein großer Nachteil bei dieser Variante: Die Rutenspitze setzt dem Fisch beim Biss viel Widerstand entgegen. Unter Umständen riechen die Flossenträger dadurch den Braten und lassen den Köder wieder liegen. Für die feine Angelei gibt es deshalb besonders sensible Rutenspitzen. Sie kommen vor allem beim Feederangeln auf Friedfische zum Einsatz. Du findest im Handel aber auch Grundruten zum Brandungs- oder Aalangeln, die mit extra weichen Spitzenteilen ausgestattet sind.

Beim Brandungsangeln setzen Spezialisten lange, feine Stippruten als Bissanzeiger ein. Sicherlich auch keine schlechte Idee zum Aalangeln im Fluss... Wie die Stippen im Detail funktioniert, verraten wir in diesem Artikel – Bauanleitung inklusive!

Für die Bisserkennung bei Nacht ist es sinnvoll, die Rutenspitze mit einem Leuchtstäbchen zu versehen. Dafür gibt es im Handel verschiedene Knicklichthalter*. Klebeband oder etwas Schlauch tun es aber auch.

Mit einer Aalglocke an der Rutenspitze kannst Du den Biss auch hörbar machen – ganz angenehm, weil Du dann nicht ununterbrochen auf die Ruten starren musst. Hier findest Du übrigens einen Test der gängigsten Aalglocken.

Sieht komisch aus, funktioniert aber klasse und ist vor allem sehr sensibel: die Schwingspitze. Die über einen Schlauch flexibel mit der Rute verbundene Spitze steigt oder fällt, wenn sich ein Fisch am Köder zu schaffen macht. Damit gehört die „Schwinge” fast schon zu den Einhängebissanzeigern, um die es im Folgenden geht.

Einhängebissanzeiger

Der Name lässt es erahnen: Diese Bissanzeiger werden in die Schnur eingehängt – für gewöhnlich irgendwo zwischen Rolle und dem vorderen Rutenhalter. Sie kommen vor allem an stehenden und langsam fließenden Gewässern zum Einsatz. Die Einhänger gewährleisten grundsätzlich eine sehr sensible Anzeige und bieten dem Fisch bei der Köderaufnahme wenig Widerstand.

Wie funktioniert ein Bissanzeiger
Vor dem Einhängen des Bissanzeigers sollte die Schnur immer schön gestrafft werden, damit Bisse ohne Verzögerung übertragen werden.

Das Prinzip ist bei allen Einhängebissanzeigern ähnlich: Zieht ein Fisch an der Schnur, steigt der Einhänger nach oben. Bewegt der Flossenträger die Montage in Richtung Rute, wird der Einhänger sinken. Angler sprechen dann von einem Fallbiss. Damit der Einhänger sowohl steigen als auch sinken kann, sollte er etwa auf halber Höhe hängen.

Einhänger gibt es viele: vom Eigenbau aus Ü-Eiern über einfache Kunststoffringe bis hin zum High-Tech-Modell mit eingebauter Beleuchtung. Auf jeden Fall wichtig: Der Einhänger sollte sich beim Aufnehmen der Rute von der Schnur lösen oder zumindest schnell per Hand abnehmen lassen. Sonst kommt es beim Drillen unter Umständen zu Verwicklungen mit der Schnur.

Hanger Bissanzeiger
Übrigens: Karpfenangler bezeichnen Einhängebissanzeiger meistens als „Hanger” oder „Bobbin”.

Bessere Einhängebissanzeiger verfügen über einen einstellbaren Schnurclip, der sich der Schnurstärke anpassen lässt. Durchaus eine sinnvolle Sache, wenn Du Deine Bissanzeiger in unterschiedlichen Situationen mal mit stärkerem und mal mit leichterem Gerät einsetzen möchtest.

Angeln mit Affenkletterer
Egal, welchen Bissanzeiger Du nimmst, achte immer darauf, dass die Schnur sauber und reibungslos durch die vordere Rutenablage laufen kann.

Ein wenig aus der Mode geraten, aber gut: der Affenkletterer*. Der eigentliche Bissanzeiger gleitet auf einer Metallstange und kann dadurch nicht im Wind hin und her schaukeln. Der Affenkletterer ist außerdem prima geeignet zum Grundangeln mit geöffnetem Rollenbügel. Wie Du Affenkletterer selber bauen kannst, zeigen wir übrigens in dieser Anleitung.

Grundangeln auf Forelle
Einhänger lassen sich perfekt mit elektronischen Bissanzeigern kombinieren. So wird der Biss zusätzlich auch akustisch angezeigt.

Sogenannte Swinger* oder Pendelbissanzeiger werden vor allem beim Karpfenangeln gerne eingesetzt, eignen sich aber für alle Arten des Grundangelns. Der Bissanzeigerkopf mit dem Schnurclip sitzt hier an einem steifen Arm mit Gelenk. Dadurch ist dieser Bissanzeiger sehr unempfindlich gegenüber Seitenwind.

Noch ein Vorteil des Swingers: Die Spannung, die er auf die Schnur bringt, lässt sich über ein verschiebbares Gewicht auf dem Arm stufenlos einstellen. Beim Angeln mit Laufbleimontagen solltest Du grundsätzlich so wenig Gewicht wie möglich wählen, damit der Fisch beim Biss nicht so schnell Lunte riecht. Lassen Wind und Strömung den Bissanzeiger steigen, ohne dass ein echter Biss vorliegt, solltest Du das Gewicht erhöhen.

Es gibt auch Swinger, die an der hinteren Rutenablage montiert werden. Diese Modelle wurden ursprünglich zum Grundangeln auf Hecht entwickelt, eignen sich aber natürlich ebenfalls für andere Fische. Die Swinger sorgen dafür, dass die Schnur bei geöffnetem Rollenbügel nicht unkontrolliert von der Spule springt. Beim Biss lösen sie aus und der Fisch kann ungehindert Leine ziehen.

Bissanzeiger zum Karpfenangeln
Stark gespannte Schnüre können die Fische erschrecken. Verwende deshalb auch beim Karpfenangeln nach Möglichkeit leichtere Einhänger.

Beim Angeln mit Selbsthakmontagen – zum Beispiel auf Karpfen – spielt das Gewicht des Einhängers eine untergeordnete Rolle. Sobald sich der Bissanzeiger bewegt, hat sich der Fisch eh schon gehakt. Es ist also egal, ob der Einhänger dem abziehenden Fisch mehr oder weniger Widerstand bietet.

Soll der Fisch beim Biss möglichst wenig Widerstand spüren, richten wir die Rute so aus, dass sie zur Montage zeigt und eine Linie mit der Hauptschnur bildet. Um Fehlalarme bei starkem Seitenwind zu vermeiden, kannst Du die Rute vorne auch weiter absenken und die Rutenspitze leicht ins Wasser eintauchen lassen. Die Schnur läuft dann vollständig unter Wasser und ist dem Windeinfluss entzogen.


Fotos: Tobias Norff (16), Holger Bente (1), Björn Buchholz (1), Bastian Gierth (1) / Illustration: Bastian Gierth

*Affiliate-Links

Du willst mehr wissen? Unser Buch ANGELN - DER PERFEKTE START liefert Antworten auf all die zahllosen Fragen, denen ein Angeleinsteiger sich gegenüber sieht: Was brauche ich überhaupt? Wie kann ich teure Fehlkäufe vermeiden? Auf welchen Fisch angle ich wie und wo im Gewässer finden wir die Fische? Was fressen sie und wann beißen sie am besten? Und auch beim Drillen und Landen des Fanges kann so einiges in die Hose gehen. Auf diese und noch viele, viele Fragen mehr geben wir in unserem 272 Seiten starken Buch ANGELN - DER PERFEKTE START Antworten. Weitere Infos und einen Blick ins Buch findest Du hier.

Anzeige:
Bissanzeiger Grundangeln
Der Doktor empfiehlt