Wels im Rhein

Tot, aber lebendig!

Mit dieser Welsmontage erweckst Du den toten Köderfisch zum Leben

Den Durchbruch bei der Entwicklung des Dead Bait Float Systems brachte die Idee, den Auftriebskörper nicht in oder vor, sondern direkt auf dem Fisch zu platzieren. So behält der Köderfisch seine aufrechte Schwimmposition und dreht sich nicht unnatürlich wie ein Brummkreisel in der Strömung.

Waller-Montage für den toten Köderfisch
Den Köderfisch kannst Du mehrmals einschneiden. Dadurch wird er noch beweglicher und verströmt mehr Duft.

Die Metallklammern sorgen für einen bombensicheren Halt auf dem Rücken des Köderfisches.

Wallerköder
Sehr hochrückige Fische wie Brassen, Giebel oder Karpfen eignen sich nicht für das Dead Bait Float System.

Für den Einsatz am Dead Bait Float System sind schlanke Köderfische ideal. Ich nehme gerne Regenbogenforellen, die es in jedem Supermarkt für kleines Geld zu kaufen gibt, oder Döbel. Frisch getötete Fische bilden übrigens eine Leichenstarre aus und spielen dann nicht mehr schön an der Montage. Nimm besser aufgetaute Tiefkühlkost oder Fische, die seit mindestens vier Stunden tot sind. Nach dieser Zeit verschwindet die Leichenstarre.

Noch verführerischer spielt der Köderfisch in der Strömung, wenn Du ihm die Schwimmblase und einen Teil der Innereien entfernst. Am besten geht das mit einer langen, schmalen Zange durch das Waidloch.

Dieser starke Waller aus dem Rhein ließ sich von dem Köderfisch am Dead Bait Float verführen. Die Methode funktioniert übrigens am besten in konstanter, recht starker Strömung. Je schneller der Strom, desto aufreizender kippelt der Köder von einer Seite auf die andere.

Waller-Montage mit Unterwasserpose
Das Dead Bait Float ist mit Tragkräften zwischen 10 und 40 Gramm erhältlich – passend für alle üblichen Ködergrößen.

Wallermontage mit U-Pose und Dead Bait Float

Schauen wir uns das Vorfach mal im Detail an: Ich binde es aus 1,2 Millimeter dicker Black Cat Mono und weichem Geflecht (Black Cat Power Leader / 80 bis 100 Kilo Tragkraft). Für Auftrieb sorgen das Dead Bait Float und eine Propeller-Unterwasserpose. Außerdem werden benötigt: Einzelhaken, Drilling, Kunststoffperlen, Schnurstopper und etwas Gummischlauch.

Welsmontage Grund
Für Portionsforellen um 40 Zentimeter benutze ich den Black Cat Mega in Größe 10/0. Für kleinere Köderfische kannst Du natürlich entsprechend kleinere Haken nehmen.

Über eine Schlaufe befestige ich zunächst den Einzelhaken am geflochtenen Vorfachmaterial.

Unterwasserpose für Wels
Ich nutze die großen Silicon-Stopper aus dem Black Cat-Programm. Die halten klasse und eignen sich auch für dickes Vorfachmaterial.

Anschließend das Dead Bait Float und einen Stopper auffädeln, dann einen robusten 2/0er Drilling anknoten. Die Abmessungen richten sich nach der Größe des Köderfisches. Der Einzelhaken soll später im Maul sitzen, der Drilling in der Schwanzwurzel.

Welsangeln Montage
Je stärker die Strömung, desto länger sollte das Vorfach ausfallen. Zwei Meter sind ein gutes Mittelmaß für Flüsse wie Rhein oder Elbe.

Dieses Zwei-Haken-System mit dem Dead Bait Float befestige ich nun an einem rund zwei Meter langen Stück Mono. Dazu nutze ich einen einfachen No Knot-Knoten. Das Geflecht am Einzelhaken wird einfach überwickelt.

Abschließend schütze ich den Knoten noch mit einem Stück Gummischlauch.

Propeller-U-Pose
Die abgebildete Propeller-U-Pose aus dem Black Cat-Programm sorgt für reichlich Druckwellen und macht zusätzlich durch eingebaute Glasrasseln auf sich aufmerksam.

Rund zehn Zentimeter entfernt vom Einzelhaken montiere ich die Propeller-U-Pose zwischen zwei Stoppern und Perlen auf dem Vorfach. Achte darauf, dass die Unterwasserpose etwas Spiel zwischen den Perlen hat, damit sie sich ungehindert drehen kann.

Die Propeller-U-Pose ist übrigens ein wichtiger Baustein in der gezeigten Welsmontage. Die von ihr ausgehenden Druckwellen locken und reizen die Waller. Tatsächlich spielt auch die Farbe eine Rolle. Hier ist es sinnvoll, ein bisschen zu experimentieren. Mal stehen die Welse auf Rot, dann wieder auf die leuchtende Variante. Und manchmal muss die U-Pose unauffällig schwarz sein, damit wir Bisse bekommen.

Hier siehst Du noch mal die fertige U-Posen-Montage mit dem Dead Bait Float.

Beim Beködern wird zunächst der Einzelhaken von oben durch beide Kiefer des Köderfisches geführt. Anschließend spießt Du ein Stück Schlauch quer auf den Haken, damit der Haken sicher fixiert ist und das Maul des Köderfisches geschlossen bleibt. Danach wird das Dead Bait Float auf den Rücken des Fisches gesetzt und durch Zusammendrücken der Klammern verankert. Jetzt nur noch den Drilling in die Schwanzwurzel einstechen – fertig!

Das Dead Bait Float System kannst Du an verschiedenen Grundmontagen verwenden, werfen oder per Boot auslegen. Ich benutze es an deutschen Flüssen wie dem Rhein sehr gerne in Verbindung mit einer Steinmontage.

Der etwa ein Kilo schwere Stein wird über eine Abreißleine (0,35er Mono) mit einem Karabinerwirbel verbunden, der auf der Hauptschnur läuft. Zum Vorfach hin wird das Ganze durch eine Gummiperle und ein Tönnchenwirbel gestoppt.

Da die Waller im Fluss häufig direkt vor unserer Nase liegen – nämlich am Fuß der Steinpackung – lässt sich die Steinmontage an vielen Ecken einfach per Hand ausbringen. Ich ziehe ausreichend Schnur von der Rolle, lasse das Dead Bait Float System neben mir im Wasser schwimmen und werfen den Stein an seinen Platz. Anschließend hole ich Schnur ein und ziehe das Vorfach bis an den Stein heran. Jetzt noch die Rute steil aufstellen und die Schnur spannen – die Waller können kommen!

Mal eben auf Waller, ohne Boot und lebenden Köderfisch: Das klappt mit Steinmontage und dem Dead Bait Float System an vielen Flüssen – nicht nur hier am Rhein!

Für diese Art des Welsfischens empfehle ich eine 2,70 bis 3,00 Meter lange Rute mit ordentlich „Dampf”, damit Du die Waller ohne Boot vom Ufer sicher drillen kannst: zum Beispiel die Black Cat Freestyle mit 400 Gramm Wurfgewicht. Dazu passt prima die robuste Black Cat Extreme FD in Kombination mit einer geflochtenen Hauptschnur der Stärke 0,45 bis 0,50 Millimeter.

Ich setze das Dead Bait Float System aber längst nicht mehr nur in Deutschland ein. Diesen Waller fing ich damit zum Beispiel im spanischen Fluss Ebro. Wo genügend Strömung herrscht, um den Köder in Bewegung zu versetzen, brauchst Du also keinen lebenden Köderfisch mehr. Probier's mal aus! Alle gezeigten Zubehörteile stammen übrigens aus dem Black Cat-Programm, zu finden im aktuellen Katalog.


Fotos: Stefan Seuß, Zebco / Illustration: Bastian Gierth

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